Bei geotechnischen Zielsetzungen der Angewandten Geophysik stehen oft Bauvorhaben, Hohlraumerkundungen sowie Massenbewegungen im Fokus von Projekten. Bei Bauvorhaben ober- und untertage gibt es verschiedenste boden- und felsmechanische Fragestellungen zu klären. Die Tiefenlage von anstehendem Festgestein, das Vorhandensein und die räumliche Lage von geologischen Störungen seien hier beispielhaft genannt. Durch die Auswertung von seismischen Oberflächenwellen, durch die so genannte MASW-Methode, kann indirekt auf bodenmechanische Parameter (Schermodul, etc.) im Gebirgsverbund - also in-situ - geschlossen werden.
Die geophysikalische Hohlraumerkundung ist sehr oft verbunden mit Bautätigkeiten sowie aus historischen und wasserwirtschaftlichen Fragestellungen abgeleitet.
Sogenannte gravitative Massenbewegungen durch Stürzen, Gleiten, Kriechen und Fließen werden landläufig meist als Rutschungen bezeichnet. Hier kann die Geophysik zur Visualisierung der Tiefenlage der Rutschungsbasis und damit verbunden bei der Volumenabschätzung einen Beitrag liefern. Auch hier kommen die geophysikalischen Methoden wie Seismik (Refraktion und Reflexion) sowie die Geoelektrik, meist als Methodenkombination, zur gezielten Anwendung.