Die Rohstofferkundung nimmt in unserer geopolitischen Abhängigkeit wieder vermehrt an Bedeutung zu. Hierzu fallen einerseits die Energierohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas und andererseits vor allem auch mineralische Rohstoffe wie Industrieminerale, Metalle sowie Steine und Erden (Baurohstoffe). Bei einer geophysikalisch gestützten Erkundung der Rohstoffvorkommen sind öfters mehrere Fragen zu klären. Die Tiefenlage der Oberkante und der Unterkante der Rohstoffvorkommen sowie die räumliche Verteilung und damit eine quantitative Abschätzung stehen im Zentrum der meisten Projekte. Weiters kann über verschiedenste physikalische Eigenschaften, wie dem spezifischen elektrischen Widerstand, auch die Zusammensetzung sowie eine Korngrößenverteilung abschätzt werden. Auch der Zusammenhang mit Grundwasservorkommen ist für verschiedenste Rohstoffe und deren Abbauwürdigkeit bzw. (gesetzlichen) Abbaufähigkeit von Bedeutung.
Erreicht ein Rohstoffvorkommen eine ökonomische Abbauwürdigkeit, so spricht man von einer Lagerstätte. Für eine Rohstofferkundung stehen in der Geophysik verschiedenste Methoden zur Verfügung. Die Reflexionsseismik dient zur Strukturerkundung tiefliegender (> 50 m) Vorkommen. Die Refraktionsseismik steht für eher seichtliegender (< 150 m) Erkundungen zur Verfügung und zeigt meist die Oberkante, manchmal auch die Unterkante von Vorkommen sehr verlässlich als Ergebnisse. Die Geoelektrik kann bei Lockersediment die Korngrößenverteilung gut darstellen.