Laut ÖNorm B 2400 werden die Begriffe Tiefengrundwasser und Grundwasserstockwerk folgendermaßen definiert: Tiefengrundwasser ist Grundwasser in den tieferen Schichten der Erdkruste, das eine weiträumige Überlagerung durch Deckschichten, eine lange Aufenthaltszeit und meist besondere physikalisch-chemische Eigenschaften aufweist. Tiefengrundwasser ist in der Regel gespannt oder artesisch. Als Grundwasserstockwerk wird ein Grundwasserleiter definiert, der durch vergleichsweise gering durchlässige Boden- oder Gesteinsschichten von darüber und/oder darunter liegenden Grundwasserleitern getrennt ist. Grundwasserstockwerke können sich bezüglich des Druckniveaus und/oder der Mineralisierung voneinander unterscheiden. Als erstes Grundwasserstockwerk wird der der Geländeoberfläche nächstliegende Grundwasserleiter bezeichnet. Reflexionsseismische Untersuchungen eignen sich besonders zur Erkundung und Beschreibung ab dem zweiten Grundwasserstockwerk und damit für die Prospektion von Tiefengrundwasserleitern. Mit Hilfe einer Refraktionsseismik, meist in Kombination mit einer Geoelektrik, kann das erste Grundwasserstockwerk in seiner Tiefenlage sowie seiner Zusammensetzung (Korngrößenverteilung) beschrieben werden.