Reflexionsseismik


Das reflexionsseismische Messverfahren beruht auf der Ausbreitung elastischer Wellen. Mittels einer Energiequelle werden künstlich elastische Wellen angeregt, die sich im Untergrund mit einer von den elastischen Parametern abhängigen, für jede Gesteinsschicht spezifischen Geschwindigkeit ausbreiten. Als Energiequelle werden je nach Erkundungstiefe neben Sprengmittel, der Hammerschlag (Erkundungstiefen ca. 50 – 200 m), mechanische Fallgewichte (Erkundungstiefen ca. 100 – 500 m) oder Vibratoren (Erkundungstiefen ca. 300 – 10.000 m) verwendet. Die durch eine Energiequelle künstlich erzeugte elastische Welle wird in den Untergrund abgestrahlt, an Schichtgrenzen reflektiert und entlang einer Messlinie mittels Aufnehmern (Geophonen) registriert. Diese Einzelmessung wird an aufeinanderfolgenden Positionen entlang der Messlinie wiederholt. Mit den derart gewonnenen Schwingungsdaten wird mittels speziellen Computermethoden ein strukturelles Abbild des Untergrundes erzeugt, das nicht nur Rückschlüsse über die sedimentäre Schichtabfolge, sondern auch über die generelle Struktur des Untergrundes (z.B. Verlauf der Grundgebirgsoberkante) und über die Lage von Störungszonen erlaubt.

Reflexionsseismische Verfahren werden in vielen Bereichen eingesetzt. Je nach Einsatzbereich und Ziel unterscheiden sich die Verfahren in ihrer Auflösung und Eindringtiefe.

Anwendungsgebiet Ziel Eindringtiefe
Reservoirgeophysik / Geothermie Lagerstätten / Störungszonen 100 m - 5 km
Ingenieurgeophysik Grundwasser, Deponien, Oberflächennahe Lagerstätten, Grundgebirge 10 - 500 m
Krustenseismik Aufbau der Kruste / Geodynamik 1 - 60 km